Ovahe - Die abgelegene Badebucht
auf der Osterinsel
Ovahe - Die abgelegene Badebucht auf der Osterinsel
Kurzbeschreibung:
Gerade einmal 900 Meter Luftlinie von der Anakena-Bucht
entfernt, befindet sich die Ovahe-Bucht mit einem ähnlich
feinen Sandstrand wie in Anakena. Dieser Strand ist wesentlich
kleiner. Anders als Anakena ist die Ovahe-Bucht aber nicht für
die Öffentlichkeit zugänglich, denn aus der Abbruchkannte
des hier angrenzenden Maunga Te Puha lösen sich immer wieder
Felsbrocken und machen den kleinen Strand für Menschen sehr
gefährlich.
Ovahe wird daher hauptsächlich von Einheimischen aufgesucht,
aber auch immer wieder von einzelnen Touristen-Paaren. Wegen einer
Barriere aus herabgefallenem Felsgestein sollte der Besucher trittfeste
Schuhe dabeihaben. Toiletten, Mülleimer oder Verkaufsstände
mit Snacks oder Getränke gibt es hier nicht.
Quelle:
- "siehe Text"
Ovahe - Die abgelegene
Badebucht auf der Osterinsel:
Der Weg zur Ovahe Bucht führt, wie Anakena,
zunächst über die Verbindungsstraße von Hanga
Roa quer über die Insel zur Nordostküste. Dort,
wo die Verbindungsstraße auf die Küstenstraße
stößt, biegt man nicht nach links zur Anakena-Bucht,
sondern rechts Richtung Poike-Halbinsel.
Nach etwa 200 Meter führt nach links ein befestigter Weg
an die rechte Seite des Maunga Te Puha. Nach etwa 350 Metern
erreicht man einen kleinen Wendeplatz, der von einer Steinmauer
begrenzt ist. Von hier aus führt ein Fußweg zum Strand.
Standort-Karten Ovahe-Bucht
Während Anakena einen gut zugänglichen 200 Meter
breiten und ebenso tiefen gelblichen Sandstrand besitzt, ist
der leicht rötlich schimmernde Strand am Ovahe von einer
Felswand eingekesselt. Die Sandanspülung erstreckt sich
hier entlang der Steilwand auf eine Länge von etwa 100
Meter, ist aber von Gestein, das mit der Zeit aus der Felswand
gebrochen ist, auf etwa 20 Meter unterbrochen. Für Besucher
ist es daher ratsam, trittfeste Schuhe dabei zu haben. In den
Veröffentlichungen zur Ovahe-Bucht wird zwar vor den möglichen
Gefahren gewarnt, verboten ist der Zutritt jedoch nicht.
Deutlich ist an verschiedenen Stellen abgebrochenes Felsgestein
zu erkennen und keiner kann sagen, wann der nächste Steinschlag
zu erwarten ist. Der Besucher sollte sich daher immer bewusst
sein, dass die Bucht nicht erschlossen ist. Es gibt hier auch
keine Toiletten und auch keine Verkaufsstände für
Snacks oder Getränke. Dennoch zieht die Ovahe-Bucht täglich
Badegäste an. Vor allem wird die Bucht gerne von Einheimischen
genutzt. Wegen seiner Abgeschiedenheit ist diese Bucht aber
so gut wie niemals überlaufen.
Das
Wasser ist wegen der geschützten Bucht außergewöhnlich
klar und das Meer ungewöhnlich ruhig. Neben Schwimmen bieten
sich hier Schnorchel-Gänge an. Allerdings neigt die Ovahe-Bucht
dazu, mehr Wellen als Anakena zu haben und die hier herrschende
Strömung kann unter Umständen gefährlich werden.
Scharfkantige Steine unter Wasser bergen auch immer eine Gefahr,
sich zu verletzen. Man sollte auch nicht zu weit ins Meer hinausschwimmen,
denn im Pazifik tummeln sich Haie. Es gibt hier weder eine Strandaufsicht
noch Rettungsschwimmer. Wer Surfen möchte, sollte die Anakena-Bucht,
oder besser noch, die Westküste bei Hanga
Roa wählen.
In der angrenzenden Steilwand befindet sich in einigen Metern
Höhe eine Felsgrotte, zu der man ohne weitere Mühe
hinaufklettern kann. Diese Grotte wird ab und an als Nachtlager
von Camper genutzt. Über Tag könnte man auch mal ein
Liebespaar überraschen. In der Grotte riecht es leicht
nach menschlichen Hinterlassenschaften. Von hier aus hat man
einen fantastischen Blick aufs pazifische Meer.
Bei Flut drückt das Meerwasser immer weiter an die Küste.
Der Rückweg über die am Strand liegenden Felsen kann
dann ungleich schwerer werden. In den Nachmittag- und Abendstunden
kann es in der Bucht, aufgrund des Schattenwurfs der Felswand,
am Strand ungemütlich kühl werden. Die beste Zeit
für einen Aufenthalt ist daher der Vormittag.
Ovahe ist zwar nicht so geschichtsträchtig wie Anakena,
dennoch hat Ovahe zwei geschichtliche Ereignisse während
der Entdeckungsfahrten der Europäer zu erzählen: Hier
an diesem Strand landeten am 20. November 1770 insgesamt 250
Mann unter dem Befehl von Don
Felipe González de Ahedo, um die Insel für Spanien
in Besitz zu nehmen. Hierzu wurden drei Holzkreuze an Land gebracht
und auf den Erhebungen der Poike-Halbinsel
aufgestellt. Spanien hat seine Ansprüche auf die Insel
nie geltend gemacht, wohl auch, weil die spanischen Beamten
später feststellen mussten, dass die annektierte Insel
bereits 1722 von dem holländischen Seefahrer Jacob
Roggeveen entdeckt worden war.
Am 01. April 1877 landete hier der französische Linguist
Alphonse Pinart
mit einer Gruppe von etwa 14 Mann. Pinart sollte erkunden, warum
es von dem französischen Siedler Dutrou
Bornier seit mehr als einem Jahr keine Lebenszeichen mehr
gibt. Die in der Bucht vorhandene Höhle
wurde in dieser Zeit von einheimischen Schafhirten als Unterkunft
für die Nacht genutzt. Pinart hat in den Folgetagen dann
die Insel erkundet und von den Einheimischen erfahren, dass
Dutrou Bornier im August 1876 ums Leben gekommen ist. Zu dieser
Zeit hatte die Insel mit 111 Einwohnern den niedrigsten Bevölkerungsstand
aller Zeiten.
Die Ovahe-Bucht wurde 1877 erstmals in einer Zeichnung abgebildet
und zwar von Alexandre de Bar nach einer Skizze von Alphonse
Pinart.
Petroglyphen und Siedlungsspuren
an der Ovahe-Bucht:
Siedlungsspuren
gibt es am Ovahe nur auf den zweiten Blick. Einige Steinschichtungen
abseits der Bucht deuten auf Begräbnisstätten aus
dem 19. Jahrhundert hin. Im Bericht von Alphonse Pinart finden
sich hierzu einige Bezüge. Die US-amerikanische Archäologin
Dr. Georgia
Lee hat in der Ovahe-Bucht auch einige Petroglyphen
ausgemacht. Es handelt sich dabei um drei Thunfische sowie einen
Octopus. Diese Petroglyphen zeigen, dass in diesem Gebiet, speziell
etwas weiter Richtung Poike-Halbinsel,
das Zentrum für Fischerei gewesen ist.
Aku-Aku-Geist am Ovahe:
Alfred Métraux
hat 1934 versucht, die Namen und Wohnorte der Inselgeister (Aku-Aku)
zu erfassen. Danach waren die Rapanui der Meinung, dass in der
Region "Ovahe" der Aku-Aku-Geist "Mata
kurakura" seinen Wohnsitz haben würde.
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