Vulkane auf der Osterinsel
Vulkane auf der Osterinsel
Kurzbeschreibung:
Die Osterinsel besteht aus drei erloschenen Hauptvulkanen und
unzähligen Eruptionshügeln, die sich heute zumeist als
abgerundete Erhebungen zeigen.
Die drei Vulkane "Mt. Terevaka",
"Rano Kau" und die "Poike-Erhebung"
spielen in der Entstehungsgeschichte der Osterinsel eine wichtige
Rolle, denn diese drei Vulkane haben einst die Meeresoberfläche
im Pazifik durchbrochen und die Osterinsel zu einer einzigen Insel
verschmolzen. Neben diesen drei Vulkanen gibt es allerdings noch
einige andere Erhebungen, die in der geschichtlichen Entwicklung
der Insel eine Rolle gespielt haben und bei denen es sich lohnt,
sie näher zu betrachten.
Quelle:
-"Zeit-Raum-Abbildung von östlichen Ketten-Vulkanismus",
Erde und Planetenwissenschaft Briefe" cxxxvi,
J.M.O'Connor, P.Stoffers und M.O.McWilliams,
1995, S. 197-212
Die interessantesten Erhebungen
von der Osterinsel:
Die Osterinsel (in ihrer heutigen Form) ist eine Vulkaninsel
mit einer Fläche von rund 162 Quadratkilometern. Sie ist
aus drei Vulkanen entstanden. Poike
im Osten und Rano Kau im Südwesten,
sind vor rd. 700.000 Jahren entstanden. Mt. Terevaka
im Norden, hat sich vor rd. 600.000 Jahren aus dem Meer erhoben.
Terevaka hat die drei Inseln dann vor etwa 500.000 miteinander
verbunden.
Die Poike-Erhebung:
Aufgrund
des "Mt. Pu A Katiki" ist der Poike-Vulkan
im Osten der Osterinsel als solcher nicht mehr zu erkennen.
Die heute sichtbare Erhebung des "Mt. Pu A Katiki"
ist vor weniger als 350.000 Jahren aus dem Krater des Poike
gewachsen und hat die Ebene verfüllt. An der östlichen
Seite des Mt. Pu A Katiki befinden sich drei kleine Eruptionshügel,
die der Poike-Halbinsel ihr unverkennbares Gesicht geben.
Die Poike-Halbinsel ist im Laufe der Jahrtausende im Osten,
Süden und Westen ins Meer abgebrochen und bildet an diesen
Seiten eine bis zu 110 Meter hohe Steilküste. Von der,
durch die Brandung des Meeres abgetragene Landmasse des Poike,
ist nur noch der rd. 20 Meter hohe "Motu Marotiri"
an der Westseite der Halbinsel zu sehen.
Rano Kau:
Die
Rano Kau Vulkanerhebung,
im Südwesten der heutigen Osterinsel, ist die auffälligste
und auch die geschichtsträchtigste Erhebung. Die bis
zu 300 Meter hohe Abbruchkante im Süden und Westen ist
vom Meer aus weithin sichtbar, ebenso der zum Meer schon eingebrochene
Kraterrand des rund 1100 Meter breiten Kraterbeckens.
Oben an der höchsten Stelle der Steilküste entwickelte
sich um 1520 der so genannte Vogelmann-Kult,
ein konkurrierender Kult zum Moai-Ahnenkult.
An dieser Kultstätte konzentrieren sich mit 1274 dokumentierten
Petroglyphen die meisten
Darstellungen der gesamten Insel. Einzigartig auf dem Rano
Kau sind auch 49 Steinhäuser, die wie überdimensionale
Insektenkokons wirken und auf dem westlichen Rano Kau Plateau
zwischen Kraterrand und Steilküste errichtet wurden.
Der Rano Kau besitzt eine von drei Kraterseen, die auf der
Osterinsel zu finden sind.
Mt. Terevaka:
Der
Mt. Terevaka,
im Norden der Osterinsel, ist geologisch von den drei Hauptvulkanen
Poike, Rano
Kau und eben Terevaka, der jüngste, aber auch der
höchste Vulkan. Mt. Terevaka hat einst die drei Hauptvulkane
zu einer einzigen Insel, die Osterinsel, verbunden. In geschichtlicher
Hinsicht spielt Mt. Terevaka ansonsten eine geringe Rolle.
Hier auf der Erhebung finden sich auch die wenigsten Siedlungsspuren.
Mt. Terevaka gilt als Wasserspender
für die Insel, denn das Regenwasser läuft in allen
Richtungen zur Küste und bietet an unterschiedlichen
Stellen Süßwasserbrunnen, die sich allerdings häufig
wegen der Nähe zur jeweiligen Küste mit Salzwasser
vermischen. In einem Nebenkrater des Mt. Terevaka, dem Rano
Aroi, befindet sich eines der drei Kraterseen von der Insel,
der sich allerdings seit dem 20. Jahrhundert weitgehend mit
Sediment verfüllt hat und mit Schilf zugewuchert ist.
Rano Raraku:
Der
Rano Raraku
befindet sich im östlichen Inselbereich und ist ein Nebenkrater
des Mt. Terevaka. Die südliche Abbruchkante des Rano
Raraku zeigt, dass einst der Ausläufer des Mt. Terevaka
noch nicht mit der Poike-Halbinsel
verbunden war und der südliche Teil des Rano Raraku durch
die ständige Brandung des Pazifiks, ins Meer abgebrochen
ist.
Der Rano Raraku ist eine der meist besuchtesten Vulkanerhebungen
der Osterinsel, denn hier befinden sich die Steinbrüche,
aus denen die meisten der Moai-Statuen
hergestellt worden sind. Noch heute befinden sich rd. 400
Moai - in allen Bearbeitungsstadien - am und im Rano Raraku.
Der Rano Raraku besitzt eine von drei Kraterseen, die auf
der Osterinsel zu finden sind.
Puna Pau:
Puna
Pau befindet sich südöstlich von Hanga
Roa und ist, als kleiner Eruptionshügel des Rano
Kau, heute nur noch als kleiner Schlacke Kegel zu erkennen.
Die Eruptionsmasse des Puna Pau besteht aus rotem Scoria-Gestein
und diente den frühen Rapanui als Steinbruch für
die roten Pukao, also Kopfbedeckungen der Moai. Entlang des
Zugangspfades zum Krater befinden sich unzählige Pukao-Rohlinge,
die bis heute auf ihren Abtransport zu warten scheinen.
Der Puna Pau wird in der Legende zur Entstehung der Moai-Kavakava
Holzstatuetten genannt. Der Legende zufolge soll der Schwager
des Gründerkönigs Hotu Matu’a - "Tu’u
ko Ihu" – in diesem Steinbruch zwei Aku-Aku
Geister im Schlaf überrascht und später als "Moai
Kavakava" nachgeschnitzt haben.
Mt. Orito:
Der
Mt. Orito befinde
sich am südöstlichen Ortsrand von Hanga Roa und
ist eines von vier Lagerstätten für Obsidian Glas.
Hier am Orito wurden einst die meisten Rohlinge für Obsidian
Werkzeuge abgebaut. Noch heute ist der westliche Bergrücken
von unzähligen Reststücken aus dem Abbauprozess
übersäht. Allerdings ist die Halde zwischenzeitlich
von Gras überwuchert.
Mt. Orito wird den heutigen Touristen ungern gezeigt, denn
im Zugangsbereich des Berges befindet sich die Mülldeponie
der Osterinsel. Oben auf dem Mt. Orito befindet sich
eine Metrologische Station, die 1911 erstmals unter Leitung
von Dr. Walter
Knoche installiert wurde.
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