Historisch belegte Romanfiguren in der Nähe der Osterinsel

Historisch belegte Romanfiguren in der Nähe der Osterinsel:


1704 Robinson Crusoe und 1790 die Meuterer von der Bounty

Unter den vielen fantastischen Berichten über ferne Inseln im Pazifischen Ozean und das Schicksal von mutigen Seefahrern, die ein tragisches oder glückliches Ende nahmen befinden sich auch zwei Geschichten, die man aufgrund ihrer geografischen Lage durchaus mit der Osterinsel in Verbindung bringen kann.

Robinson Crusoe:

Karte Robinson-Insel und die Lage der OsterinselHierbei handelt es sich zunächst um einen englischen Seemann namens Alexander Selkirk, der ab 1704 (also 18 Jahre vor der Entdeckung der Osterinsel) in völliger Einsamkeit auf einer kleinen Insel, 800 Kilometer vor der chilenischen Küste gelebt hat. Erst vier Jahre und vier Monate später wurde er von einer englischen Segelschiffbesatzung gefunden und mit zurück nach England genommen.

Der englische Schriftsteller Daniel Defoe nimmt Selkirks Schicksal zum Anlass und veröffentlicht 1719 die erste Version seines Romans "Robinson Crusoe". Defoe lässt seinen Helden allerdings für 28 Jahre auf einer kleinen Insel im Atlantik stranden. Die wahre Geschichte über Defoes Romanvorlage lesen Sie --> hier.

Die Meuterei auf der Bounty:

Pitcairn und die Bounty MeutererBei der zweiten Geschichte geht es um die Meuterei auf der HMS Bounty, die sich im Jahr 1789 auf einem Dreimaster der britischen Admiralität ereignet hat. Diese Geschichte klingt so fantastisch, dass daraus zahlreiche Romane, Sachbücher, Filme oder gar Theaterstücke entstanden sind.

Die Bounty war 1787 unter Führung von Lieutenant William Bligh zu einer Reise in die Südsee aufgebrochen, um Stecklinge des Brotfruchtbaums von Tahiti zu den Antillen zu bringen. Auf der Rückreise kam es 1789 auf Höhe der Insel Tonga dann zu der historischen Meuterei. Der Kapitän William Bligh wurde von den Meuterern mit 18 Getreuen in ein kleines offenes Boot ausgesetzt und schaffte es nach 3800 Seemeilen zurück in die Zivilisation. Anschließend versuchte er, die Meuterer der britischen Gerichtsbarkeit zuzuführen.

Interessant für die Osterinsel ist die Tatsache, dass sich neun Meuterer 1790 auf der kleinen Insel Pitcairn versteckten und dieses Eiland damit zur nächstbewohnten Insel zur Osterinsel wurde. Pitcairn ist allerdings noch rund 2.100 Kilometer von der Osterinsel entfernt. Die neun Meuterer wurden nie gefunden, weil Pitcairn in den damaligen Seekarten falsch eingezeichnet war. Sie hatten an ihrer vermeintlichen Freiheit allerdings wenig Freude, denn wenige Jahre nach ihrer Ankunft lebte nur noch der Seemann John Adams. Noch heute leben auf Pitcairn rund 50 Personen; die meisten sind Nachkommen der Meuterer. Eine Zusammenfassung der Geschichte über die Meuterei auf der Bounty und die Besiedelung von Pitcairn lesen Sie --> hier.

 

 

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