Die Osterinsel zwischen 1670 und
1799
Europäische Entdecker an der Osterinsel zwischen 1687
und 1799:
Kurzbeschreibung:
Vor dem 19. Jahrhundert gibt es relativ wenig Reiseberichte
über die Osterinsel, denn der Pazifische Ozean galt
bis dahin immer noch als das Gebiet des legendären "Terra
Australis Incognita".
Sämtliche Berichte aus dem 18. Jahrhundert gelten heute
als historisch sehr wertvoll, weil die ersten Reisenden noch die
ursprüngliche Kultur der Osterinsulaner vorgefunden haben.
Zwar war die Bautätigkeit an den Moai
zum Zeitpunkt des ersten Kontaktes 1722 bereits
eingestellt, doch sämtliche Ahu-Anlagen (mit den aufrechtstehenden
Moai) waren noch intakt.
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts (ab James Cook 1774)
werden vernachlässigte Zeremonie Stätten mit umgestürzten
Moai beschrieben, die offensichtlich Folge interner Konflikte
der einheimischen Bevölkerung waren.
Quelle:
- siehe nachfolgende Beschreibungsseiten
Die Osterinsel zwischen
1670 und 1799:
1687:
Mag
man den Quellen Glauben schenken, so sichtete der holländische
Kapitän Edward Davis mit seinem Schiff
"Batchelor's-Delight" die Osterinsel bereits im
Jahre 1687. Publiziert haben diese Begebenheit der
Seeräuber William Dampier und Lion Wafer in ihrem Bericht:
"Merkwürdige Reise nach der Erdenge Darien,
auch durch die Südsee und das mittägige Atlantische
Meer". Wafer war Bootsmann, unter Edward Davis auf
der Batchelor's-Delight. Es heißt, Davis habe 1687 auf
dem Weg von Galapagos Richtung Kap Horn auf südlicher
Breite 27 Grad und 20 Minuten einen kleinen gebirgigen Landstrich
gesichtet, den er für die nördliche Landspitze der
"Terra Australis Incognita" hielt. Er sah keine
Notwendigkeit, dort an Land zu gehen.
Die Osterinsel befindet sich tatsächlich auf 27 Grad,
9 Minuten, 30 Sekunden südlich und 109 Grad 26 Minuten
West. Da es an der von Dampier beschriebene Position keine
Insel gibt geht man davon aus, dass es sich bei dem im Buch
beschriebenen "Landstrich" um die Osterinsel gehandelt
haben muss.
Kulturrevolution um 1670?
Gerade
einmal 17 Jahre zuvor (um 1670) hat es auf dieser Insel einen
radikalen Kulturumbruch gegeben. So wenigstens lässt
sich eine erstmals von William
J. Thomson im Jahre 1886 aufgenommene Legendenversion
interpretieren. Hiernach haben sich die "Kurzohren"
gegen die "Langohren" aufgelehnt und dabei die "Langohren"
vernichtend geschlagen. Die Folge war die komplette Einstellung
der Moai-Produktion im Moai-Steinbruch Rano
Raraku sowie die Umkehr vom bisher praktizierenden Moai-Ahnenkult
hin zum Vogelmann-Kult.
1722:
Jacob
Roggeveen, ein niederländischer Jurist und
Forschungsreisender, macht sich am 16. Juni 1721 von Amsterdam
aus mit drei Schiffen und 244 Besatzungsmitgliedern auf den
Weg um im damals noch unerforschten Südmeer nach dem
sagenhaften Terra Australis Incognita zu suchen.
Am Ostersonntag, den 05. April 1722 entdeckt
Roggeveens Flotte dann tatsächlich eine kleine Insel
im südlichen Pazifik, die vom Schiffsrat auf den Namen
"Paáschen Eylandt" (Osterinsel) getauft wird.
Bereits während der Landung kommt es zwischen den neugierigen
Osterinsulaner und den ängstlichen Seesoldaten zu einem
Handgemenge, in deren Folge mindestens 12 Insulaner getötet
und viele verletzt werden. Kurz nach der Landung wird die
See vor der Küste derart stürmisch, dass die Männer
zur Sicherung der Schiffe wieder an Bord gehen. Ein erneuter
Besuch findet nicht statt.
Zwei weitere Mitglieder
der Schiffscrew fertigen von dieser Begebenheit ebenfalls
Reiseberichte. Dies sind:
Der
Rostocker Carl Friedrich Behrens dient
1721 / 1722 als Korporal auf Jacob Roggeveens Expeditionsschiffen
und erreicht in dieser Eigenschaft im April 1722 unter anderem
auch die Osterinsel. Historiker haben mit dem Wahrheitsgehalt
der von Carl-Friedrich Behrens gegebenen Schilderungen gewisse
Probleme, weil diese teilweise von den Schilderungen seiner
Mitreisenden abweichen und weil auch unterschiedliche Versionen
seiner Texte veröffentlicht wurden.
Cornelius
Bouman, ein holländischer Kapitän, der
das Roggeveen-Begleitschiff "Thienhoven" führt.
Bouman ist derjenige, der dem Schiffsrat die Namensgebung
"Paáschen Eylandt" vorschlägt. Boumans
Beschreibungen bestätigen und ergänzen die Erzählungen
von Jacob Roggeveen und widerlegen damit einige Aufzeichnungen
von C.-Fr. Behrens (Anzahl der Insulaner, Baumbewuchs, Töpfe).
Bouman vermerkt, dass die Insulaner keine Kenntnis von Messer,
geschweige denn von deren Benutzung haben.
Von dem kulturellen Umbruch,
rund 50 Jahre zuvor, bemerken die Holländer nichts, wenigstens
finden sich in den Reiseberichten hierzu keine Hinweise.
1770:
Don
Felipe
González de Ahedo, ein spanischer Marineoffizier,
segelt 1770 im Auftrag des spanischen Vizekönigs von
Peru Manuel de Amat y Junyent in den Südpazifik, um das
legendäre "Davis-Land" zu finden. Ziel ist
es, das Land nach Möglichkeit für Spanien in Besitz
zu nehmen, um so eine strategisch gute Präsenz gegen
England im Pazifik zu haben.
Die
für diese Expedition bereitgestellten Schiffe "San
Lorenzo" und "Santa Rosalia" starten am 10.
Oktober 1770 vom peruanischen Hafen "Callao". Nach
gerade einmal 34 Tagen auf See wird am 15. November 1770 tatsächlich
Land gesichtet. Beim Herantasten an die Küste, stellen
die Spanier fest, dass es sich lediglich um eine kleine Insel
handelt. In den sechs Tagen die die Spanier vor der Insel
ankern, wird ein erstes kurzes Wörterbuch mit 88 Wörtern
zusammengestellt, sowie eine Karte von der Insel gefertigt
und die Meerestiefen rund um die Insel ausgelotet.
In einer pompösen Zeremonie und mit dem Aufstellen von
drei Kreuzen auf der Poike-Halbinsel,
wird die Insel am 20. November 1770 für Spanien in Besitz
genommen und auf den Namen Don Carlos getauft. Spanien macht
diesen Besitzanspruch niemals geltend.
Zwei
weitere Mitglieder der Schiffscrew fertigen von dieser Begebenheit
ebenfalls Reiseberichte. Dies sind:
Don
Juan de Hervé segelt als Navigationsoffizier
1770/71 unter Kapitän Felipe González auf der
"San Lorenzo" und erhält von González
den Auftrag, die Küstenlinien der Insel zu vermessen,
sowie eine Karte zu fertigen. Juan de Hervé gibt
in seinen Aufzeichnungen eine sehr bildliche Beschreibung
von der Insel, von ihren Bewohnern, sowie von den Geschehnissen
während der Annektierung der Osterinsel.
Don
Francisco Antonio de Agüera und Infanzon segelt
als Navigationsoffizier 1770/71 auf der Fregatte "Santa
Rosalia" (Begleitschiff der "San Lorenzo").
Agüera beobachtet vom Schiff aus sehr genau die Küstenregionen,
die er vom Ankerplatz [vor Ovahe] aus überblicken kann.
Er fertigt von dieser Position aus eine erste Zeichnung
von der Bucht und den sichtbaren Ahu-Anlagen. Am 20. November
1770 geht er mit an Land, misst die Dimensionen der Ahu-Anlage
"Te Pito Kura" und wird Zeuge bei der Errichtung
dreier Kreuze auf den Poike-Erhebungen
als Zeichen der Annektierung für Spanien.
1772:
Beginn des großen Krieges mit Sturz der Moai:
Um
1772 beginnt auf der Osterinsel ein Krieg, der sich mit gegenseitigen
Vergeltungskriegen bis in die 1830er Jahre hinzieht. Infolge
dieser kriegerischen Auseinandersetzungen werden sämtliche
Moai von ihren Sockeln gestürzt und sämtliche Zeremonie-Anlagen
(Ahu) komplett zerstört.
Die kriegerischen Auseinandersetzungen beginnen möglicherweise
bereits im Jahre 1770, denn in diesem Jahr bemerkt der Spanier
Antonio de Agüera an einigen Insulanern Schnittwunden
die seiner Meinung nach von Obsidian-Klingen zu stammen scheinen.
Von beschädigten Ahu-Anlagen oder umgestürzte Moai
berichten die Spanier allerdings nicht.
Ganz
anders sieht es während der Cook-Expedition im Jahre
1774 aus: Sowohl James Cook als auch seine wissenschaftlichen
Begleiter Joh. Forster und William Wales beschreiben die Plattformen
der Ahu-Anlagen Vinapu als Ruinen, auf denen einige umgestürzte
Statuen liegen. William Wales und Richard Pickersgill erwähnen
einen alten Mann, der mit einer weißen Fahne die Erkundungsgruppe
um Joh. Forster über die Insel führt. Rückschlüsse
auf kriegerische Auseinandersetzungen um das Jahr 1774 lassen
sich aber vor allem auf die schlechte Verfassung der beschriebenen
Insulaner ziehen. Ebenso die Tatsache, dass die männlichen
Rapanui ganz offensichtlich ihre Frauen und Kinder vor Fremden
versteckt halten.
1774:
Der
britische Seefahrer und Entdecker James
Cook, unternimmt in den Jahren 1772 bis 1775
seine zweite Forschungsreise um die Welt und hält sich
hierbei in der Zeit vom 11. März bis 17. März
1774 auch an und auf der Osterinsel auf.
Als Cook feststellt, dass er (an seinem Ankerplatz) an der
Westküste nur sehr eingeschränkt Waren eintauschen
kann und es hier scheinbar kein Frischwasser
gibt, beauftragt er seinen Helfer Richard Pickersgill, quer
über die Insel zu wandern, um nach möglichen Ressourcen,
vor allem Frischwasser zu suchen.
Als Resümee vermerkt Cook: "Keine Nation braucht
je um die Ehre der Entdeckung dieser Insel zu kämpfen,
da es wenige Orte gibt, die weniger Bequemlichkeiten für
die Schifffahrt bieten als diese hier."
Cook hat an Bord einen ganzen Stab von Wissenschaftler und
Mitreisenden, die anschließend über diesen Besuch
ebenfalls Berichte verfassen. Dies sind:
Georg
Forster, ein späterer deutscher Naturforscher,
Ethnologe und Reiseschriftsteller, der als Wissenschaftlicher
Assistent mit seinem Vater Johann Forster reist.
Johann
Reinhold Forster, ein deutscher Natur-wissenschaftler,
der als Cooks Wissenschaftlicher Berater mitreist. Sehr
detailliert beschreibt J. Forster u.a. eine Erkundung der
Insel vom 16. März 1774. Hierbei trifft die 27-köpfige
Wandergruppe auf die Ahu-Anlage Vinapu
und den Häuptling von "Waihu".
Anders
Sparrman, ein schwedischer Schiffsarzt, Botaniker
und Ornithologe, der als Assistent von Johann Forster angeworben
wurde. Am 16. März 1774 begleitet er Johann Forster
über die Insel und schreibt hierüber einige wenige
Eindrücke nieder, die als Ergänzung zu den Berichten
von Cook und Forster hilfreich sind.
William
Hodges begleitet die Cook-Expedition als Schiffsmaler.
William Hodges ist der erste, der von den Osterinsulanern
und ihren monumentalen Bauwerken anschauliche Zeichnungen
anfertigt und der Osterinsel so erst ein greifbares Gesicht
verleiht. Hodges Bilder illustrieren als Stiche in großer
Zahl die Reisebeschreibungen von James Cook.
William
Wales, ein britischer Mathematiker und Astronom,
fertigt während des Aufenthaltes an und auf der Osterinsel
nicht nur eine Inselkarte und notiert astronomische Messdaten,
er nimmt sich auch die Zeit für zwei Wanderungen ins
Innere der Insel. Dabei deutet er an, dass die Insulaner
möglicherweise gerade Konflikte mit anderen Stämmen
austragen.
Richard
Pickersgill, ein britischer Seemann, begleitet
James Cook als "Meister-Mat" auf der "Resolution".
Richard Pickersgill ist für Cook "der Mann fürs
Grobe" und wird von ihm gerne als erster auf einer
der vielen fremden Insel geschickt, um die jeweilige Lage
zu sondieren, so auch auf der Osterinsel.
Charles
Clerke, ein britischer Seefahrer und treuer Begleiter
von James Cook. Charles Clerke wird in Bezug auf die Osterinsel
namentlich nur einmal von Georg Forster während seines
3. Landganges am 15. März 1774 erwähnt. Charles
Clerke muss erleben, wie James Cook am 14. Februar 1779
in der Kealakekua Bay auf Hawaii von Hawaiianern ermordet
wird und übernimmt daraufhin die Führung auf der
H.M.S. Resolution. Charles Clerke stirbt allerdings noch
auf dieser Reise am 22. August 1779 vor der Küste Kamtschatkas
an Tuberkulose.
1786:
Der
Franzose Jean
Francois Galoup La Pérouse besucht mit
seiner Expeditionsmannschaft am 10. April 1786 (auf den Tag
genau 64 Jahre nach Jacob Roggeveen) die Osterinsel. La Pérouse
ist den Osterinsulanern gegenüber anfangs sehr positiv
eingestimmt und meint, man müsse bei "diesen Kindern"
großzügig darüber hinwegsehen, wenn sie ihre
"kleinen Diebereien" begehen. La Pérouse
überlässt den Insulanern Schweine, Ziegen und Schafe
sowie Sämereien wie Kohl, Rüben, Mais, Kürbis,
Pomeranzen, Zitronen und Baumwolle. Im Laufe des 10. April
treten die Insulaner den Franzosen gegenüber allerdings
derart penetrant und unverschämt auf, dass La Pérouse
am Ende des Tages seine Meinung revidiert.
La Pérouse hat an Bord einen ganzen Stab von Wissenschaftler
und Mitreisenden, die anschließend über diesen
Besuch ebenfalls Berichte verfassen. Dies sind:
Paul-Antonie
Fleuriot von Langle, ein französischer Marineoffizier
und Kapitän des zweiten Expeditionsschiffes "Astrolabe".
Während seines Landganges über die Osterinsel
lässt P. von Langle an verschiedenen Stellen Samen
von Kohl-, Rüben-, Mais- und Kürbis in den Boden
einbringen, später noch Pomeranzen-, Zitronen- und
Baumwoll-Kerne. Die Insulaner werden über ihren Gebrauch
informiert, wirklich nachgezogen wird davon später
wenig. Paul Fleuriot von Langle ist einer von ganz wenigen
Besuchern, der "Paina"-Puppen gesehen hat und
als Augenzeuge darüber berichtet.
M.
Rollin, Mitglied der wissenschaftlichen Expeditionsgruppe.
Rollin hat während des eintägigen Aufenthaltes
allerdings nicht die Möglichkeit, umfassende Untersuchungen
und Aufzeichnungen über die Osterinsulaner aufzunehmen.
Rollin fertigt daher nur einen kurzen Bericht über
die Bewohner der Osterinsel und ist dabei bemüht, einige
Fehlinformationen in den Berichten aus 1722, 1770 und 1774
richtig zu stellen.
M.
Bernizet, ist Mitglied der wissenschaftlichen Expeditionsgruppe
und hat die Aufgabe, als Geographischer Ingenieur neu entdeckte
Länder und Inseln zu vermessen, zu kartieren und zu
dokumentieren. Vom Schiff der "La Boussole" aus,
vermisst Bernizet
die Osterinsel von der Süd- und Westseite und listet
die aus der Distanz gemessenen Entfernungen, sowie die von
ihm gemachten Beobachtungen der vulkanisch gewachsenen Formationen
akribisch genau auf. Bernizets Aufzeichnungen sind die genauesten
und umfangreichsten Daten, die von einem Forschungsreisenden
im 18. Jahrhundert über die Formation der Osterinsel
dokumentiert wurden.
Gaspard
Duché de Vancy ist ein französischer
Künstler und begleitet die La Pérouse-Expedition
als Schiffszeichner. Duché de Vancy fertigt von dem
Besuch auf der Osterinsel und von der Anwesenheit der La
Pérouse-Crew eine sehr realistische Skizze. In diesem
Bild nimmt Duché de Vancy viele Elemente auf, die
für die Osterinsel damals charakteristisch waren. Duché
de Vancys Bild wird gerne als Illustration genommen, wenn
die Osterinsel beschrieben wird und hat sich daher sehr
verbreitet.
François
Michel Blondela ist ein französischer Marineoffizier
und Zeichner. François Michel Blondela konzentriert
sich bei seinen Zeichnungen allerdings mehr auf die Bauart
fremder Schiffe und Boote. Eines seiner Werke zeigt zwei
Rapanui, die in einem Kanu rudern. Diese Zeichnung ist oft
als Kupferstich in unterschiedlichen Veröffentlichungen
zu finden.
1792:
Der Britische Kapitän James
Baker macht mit dem Schiff "Jenny"
(78 Bruttoregistertonnen) an der Osterinsel Halt, um dort
Proviant für seine Reise von England an die nordamerikanische
Westküste aufzunehmen. Baker soll im Auftrag des britischen
Schiffseigners "Teast" erkunden, wie man ohne Lizenz
der monopolistischen Handelsgesellschaft "British East
India Company" und ohne deren "Korporationsgesetze"
zu verletzten, in den südlichen Meeren und dem pazifischen
Ozean Handel und Fischerei betreiben kann. Baker hat sich
die Osterinsel nach den Beschreibungen und
Karten von James
Cook bewusst als Zwischenstation ausgesucht. Er braucht
auf einer derart langen Seereise Zwischenstationen für
die Aufnahme frischer Nahrungsmittel, Wasser
und Holz.
Baker hält für seinen Auftraggeber fest, dass er
auf der Osterinsel Süßkartoffeln, Yams-Wurzeln,
Bananen und eine Menge Hühner, aber kein Holz eintauschen
konnte und dass die Insel keinen Hafen besitzt.
1793:
James Baker macht auf der Rückreise
aus dem Nord-Pazifik mit seinem Schiff "Jenny"
erneut Zwischenstation an der Osterinsel.
1795:
Charles Bishop mit dem Schiff "Ruby"
hält sich in der Zeit vom 03. - 05. März 1795 an
der Osterinsel auf, um frische Vorräte für seine
Reise von England an die nordamerikanische Westküste
aufzunehmen. Bishop soll am Colombia-River Pelze einkaufen,
um damit in Japan und China Handel zu treiben. Den Weg zur
Osterinsel und die Gegebenheiten auf der Insel kennt Bishop
von James Baker (1792/93) sowie von den Reisebeschreibungen
von James Cook (1774).
Bishop versucht mit einem Boot bei Hanga
Roa an Land zu gehen, scheitert jedoch wegen der starken
Brandung. Dennoch treibt er Handel mit den Rapanui und hält
seine Beobachtungen, die er vom Schiff aus wahrnimmt in einer
detaillierten Beschreibung fest. Unter anderem fertigt er
auch eine Zeichnung von den Tattoos zweier Rapanui. Damit
sind Bishops Beschreibungen mehr oder weniger die letzten
bekannten schriftlichen Aufzeichnungen über das Leben
der Rapanui im 18. Jahrhundert. Mit seiner Tattoo-Zeichnung
gibt er die erste bildliche Darstellung von den Tattoos der
Inselbewohner.
1798:
John Myer auf dem englischen Walfangschiff
"William" unter Kapitän Georg Fitch
notiert einen kurzen Besuch auf der Osterinsel am 12. Oktober
1798. Nach der Landung mit dem Boot nähern sich die Einheimischen
und schenken den Besuchern Feuerholz und Wasser. Dann führen
sie die Besucher zu einem "Teich
mit Wasser". Da die Engländer weder Wasser noch
Feuerholz brauchen, gehen sie wieder an Bord.
Myer beschreibt die Einheimischen als "... von kleiner
Statur mit kupferfarbener Haut, schwarzen Haaren und mit außergewöhnlich
langgezogenen Ohren. Myers Resümee: "Die Insel
hat einen Umfang von etwa 15 Meilen und besitzt eine sehr
karge Erde, die nichts bietet, um den Komfort des täglichen
Lebens zu unterstützen. Das Ufer ist mit Ratten
übersät. Es gibt weder sicheren Anker noch gutes
Wasser. Es ist in der Breite 27,5 Grad Süd, Länge
109,46 Grad West."
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