Plaza Tekena Toro - Gedenkstätte anlässlich der Übereignung der Osterinsel an Chile

Plaza Tekena Toro - Gedenkstätte


Plaza Tekena Toro - Gedenkstätte anlässlich der Übereignung der Osterinsel an Chile:

Plaza Tekena Toro - Gedenkstätte anlässlich der Übereignung der Osterinsel an ChilePlaza Tekena Toro - Gedenkstätte anlässlich der Übereignung der Osterinsel an ChileKurzbeschreibung:

Die Gedenkstätte "Plaza Tekena Toro" befindet sich in Hanga Roa an der Straßenkreuzung "Te Pito o Te Henua" / "Atamu Tekena". Sie ist lediglich 300 Meter vom "Plaza Hotu Matu‘a", bzw. 200 Meter vom Sportplatz entfernt.

An diesem Ort sind die Büsten vom ehemaligen Rapanui - König Atamu Tekena und Policarpo Toro, einem chilenischen Marineoffizier aufgestellt. Diese beiden Männer waren 1888 die Hauptakteure während der Übergabe der Osterinsel an Chile.

Der "Tekena Toro" Platz war einst bekannt als "Plaza Libertad" (Freiheitsplatz) und ist nach den Aufzeichnungen der chilenischen Marine, seit 1918 das wichtigste Zentrum für bürgerliche Veranstaltungen auf der Osterinsel.

 

Quelle:
- "siehe Text"

 

Plaza Tekena Toro:

In Hanga Roa, an der Straßenkreuzung "Te Pito o Te Henua" / "Atamu Tekena", befindet sich eine Gedenkstätte mit der Bezeichnung "Plaza Tekena Toro". Dieser Platz war einst bekannt als "Plaza Libertad" (Freiheitsplatz) und ist nach den Aufzeichnungen der chilenischen Marine, seit 1918 das wichtigste Zentrum für bürgerliche Veranstaltungen auf der Osterinsel.

Plaza Tekena Toro auf der Osterinsel

Im Zentrum des Platzes Atamu Toro stehen zwei gleich große Büsten, links der ehemalige Rapanui König Atamu Tekena und rechts der ehemalige chilenische Marineoffizier Policarpo Toro. Diese Männer waren am 09. September 1888 die Hauptakteure während der Übergabezeremonien der Osterinsel an Chile.

Die Büsten von Atamu Te Kena und Policarpo Toro auf der Osterinsel

Der Grund, warum es zur Übergabe der Osterinsel an Chile kam war der Tatsache geschuldet, dass ausländische Invasoren zwischen 1862 und 1887 die politische Instabilität der Osterinsel genutzt haben, um ihre Vorteile aus der Insel zum Nachteil der Inselbevölkerung zu ziehen. Die Rapanui wollten sich deshalb 1888 unter den Schutz eines souveränen Staates stellen und als Gegenleistung diesem Staat die Nutzungsrechte an ihrer Insel überlassen.

Vorgeschichte:

Ab etwa Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die politische Situation auf der Osterinsel instabil, weil die jährlich wechselnden Vogelmänner, trotz eines Inselkönigs, die Macht über die Insel übernommen hatten. Diese Vogelmänner sollten eigentlich als religiöse Führer fungieren, doch sie verfolgten überwiegend ihre eigenen Interessen und stürzten die Insel, Anfang des 19. Jahrhunderts, in einen Zustand von Chaos und Anarchie. Um 1860 gab es (trotz Inselkönig) niemanden, der sich um den politischen Fortbestand der Insel kümmerte und damit war die Osterinsel ausländischen Invasoren schutzlos ausgeliefert.

Niedergang:

1862/63 überfallen peruanische Menschenhändler die Osterinsel und entführen gewaltsam 900 Rapanui für den peruanischen Arbeitsmarkt.

1863 infizieren 15 zurückgeführte Rapanui die Inselbevölkerung mit tödlichen Krankheiten wie Pocken und Tuberkulose mit der Folge, dass die Inselbevölkerung bis 1868 auf unter 1000 Menschen reduziert wird. Sämtliche Wissensträger, einschließlich des legitimen Inselkönigs und seine männlichen Nachkommen waren unter den Opfern.

1871 vertreibt der französische Siedler Dutrou Bornier die Missionare und einen Großteil der noch lebenden Rapanui, um aus der Insel eine Schaffarm zu machen. 1877 erreicht die Inselbevölkerung seinen Tiefstand mit 111 Personen.

Atamu Te Kena 18831883 installieren die Missionare mit Atamu Tekena einen neuen Inselkönig, um einen Souverän für offizielle Handlungen zu haben.

1883 schickt Chile den ehemaligen chilenischen Marineoffizier und zwischenzeitlich zum Professor der Naval Academy berufenen Policarpo Toro, um für Chile ein Gutachten über die strategischen und wirtschaftlichen Vorteile der Osterinsel für Chile zu erarbeiten.

1884 werden die Nutzungsrechte der Insel an den Dutrou Bornier Nachfolger Alexander Salmon und seinen Geschäftspartnern versteigert, um die Insel weiterhin als Schaffarm zu nutzen.

1886 signalisiert Alexander Salmon, als Leiter der Schaffarm, dass er die Nutzungsrechte an der Insel, an andere Investoren abgeben möchte.

Policarpo Toro 1887 auf der Osterinsel1887 begibt sich Policarpo Toro erneut auf die Osterinsel und beginnt, mit Alexander Salmon jr. und dessen Partner John Brander jr. über den Ankauf ihrer Besitztümer auf der Osterinsel zu verhandeln. Mit den Rapanui, den Eigentümern der Osterinsel, wird nicht verhandelt.

1888 werden die Kaufverträge, bzw. Vorverträge mit Salmon und Brander unterzeichnet. Um die Souveränität der Osterinsel für Chile zu festigen, bereitet Policarpo Toro die Besiedlung der Insel durch chilenische Kolonisten vor.

Am 09.September 1888 kommt es dann auf dem Kriegsschiff Angamos zur Unterzeichnung des Übereignungsvertrages der Osterinsel an Chile. Zuvor hat es eine offizielle Zeremonie-Veranstaltung vor der örtlichen Kirche gegeben.

Atamu Te Kena übergibt 1888 Policarpo Toro symbolisch die Nutzungsrechte über die Osterinsel

Aus Sicht der Rapanui ist der Vertragsabschluss mit der Erwartung verbunden, sich mit Hilfe der chilenischen Souveränität besser gegen Übergriffe Fremder wehren zu können. Dafür erhält Chile die Nutzungsrechte an ihrer Insel.

Doch Chile verpachtet die Insel 1895 an den chilenischen Kaufmann Enrique Merlet, eine Verwertungsgesellschaft zur Ausbeutung der Osterinsel, ohne sich um die Rapanui zu kümmern. Letztlich wird die Osterinsel zu einer chilenischen Provinz, ohne dass Chile den Vertrag jemals ratifiziert hat. Die Rapanui können sich erst 1964/65 aus der Knechtschaft befreien und erhalten erst ab diesem Zeitpunkt die vollen chilenischen Bürgerrechte.

Viele Rapanui sind bis heute der Meinung, Chile hätte ihre Insel gestohlen und fordern die Insel und ihre Souveränität zurück. Der überwiegende Teil der Rapanu ist heute allerdings der Meinung, ohne Chile könne die Osterinsel tatsächlich nicht überleben, denn Chiles Staatshaushalt weist für die Osterinsel jährliche Belastungen in Millionenhöhe aus.

Seit einigen Jahren ist der 9. September auf der Osterinsel ein Feiertag. An diesem Tag werden auf dem Plaza Tekena Toro Feierlichkeiten ausgetragen, an denen u.a. Vertreter der Behörden, Schulen und auch der Kirche teilnehmen.

 

 

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