Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der Osterinsel

Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der Osterinsel


Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der Osterinsel:

Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der OsterinselInselkarte und Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der OsterinselKurzbeschreibung:

Rund fünf Kilometer nördlich von Hanga Roa befindet sich die Ahu-Anlage Akivi. Diese Anlage wurde 1960 von dem US-amerikanischen Archäologen William Mulloy als Pilotprojekt für weitere Restaurierungsprojekte Instand gesetzt und rekonstruiert.

Die Anlage, auf der sieben Moai stehen, hat eine Gesamtlänge von 90 Metern mit einer zentralen Plattform von 38 Metern. Anders als die meisten Ahu-Anlagen der Osterinsel befindet sie sich nicht an der Küste, sondern rund zwei Kilometer von der Küstenlinie entfernt im Landesinneren. Anders als die meisten Anlagen stehen die Moai auch nicht mit dem Rücken zum Meer sondern schauen aufs Wasser. Der Legende nach repräsentieren die sieben Moai die sieben Kundschafter, die einst die Osterinsel für ihren König Hotu Matu’a ausfindig gemacht haben und nun zu ihrem ehemaligen Heimatland im Westen auf den Pazifik schauen.

Akivi ist eines der Anlagen, die von den meisten Touristen aufgesucht wird. Der Grund hierfür ist, dass die Anlage nach der imposanten Ahu-Anlage Tahai, im Zentrum von Hanga Roa, die nächste sehenswürdige Anlage auf der Insel ist und so gut wie von allen Inselführern als ortsnahes Reiseziel angeboten wird.

 

Quelle:
- "siehe Text"

 

Ahu Akivi und die sieben Kundschafter von der Osterinsel:

Die Anlage Akivi, rund fünf Kilometer nördlich von Hanga Roa, befindet sich, ähnlich wie die Ahu-Anlagen Tahai oder auch Tongariki, auf einem großzügig angelegten Areal. Für Tagestouristen ist die Anlage weniger interessant, weil der Fußweg quer durch die Stadt und entlang verschlungener Straßen am Ortsrand einfach zu lange dauert. Und doch ist die Ahu-Anlage Akivi eine der Anlagen, die von den Touristen am häufigsten besucht wird. Die Gründe hierfür sind, dass wohl jeder Inselführer die Anlage in seinem Tourenangebot hat, dass es sich bei der Anlage Akivi um die nach Tahai nächst gelegene restaurierte Ahu-Anlage handelt und dass die Anlage immer wieder mit der Besiedlungslegende um König Hotu Matu’a genannt wird.

Ahu Akivi

Übersichtskarte Ahu Akivi

Standort-Karten Ahu Akivi

Karte Ahu Akivi

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Zur Ahu-Anlage "Akivi" führen zwei gut ausgebaute Verbindungsstraßen. Je nach dem welchen Weg man gewählt hat, hat man eine Wegstrecke von sieben bzw. neun Kilometer. Hanga Roa ist relativ klein und wer eine Straßenkarte lesen kann, für den sind die Verbindungswege auch leicht zu finden. Es ist also nicht notwendig, für eine Besichtigung einen Inselführer zu buchen. Touristen, die sich für weniger als eine Woche auf der Osterinsel aufhalten sollten allerdings motorisiert sein. Im Zugangsbereich der Anlage befindet sich ein Parkplatz mit ausreichender Fläche zum Abstellen eines Fahrzeuges. Für Touristen, die sich länger als einer Woche auf der Insel aufhalten biete sich auch eine Fahrradtour zur Anlage an.

 

Ahu Akivi, die Moai schauen aufs Meer

Akivi wirkt im Verhältnis zu anderen Anlagen relativ unspektakulär, weil sie relativ flach ist. Auf der rund 90 Meter langen Anlage stehen die sieben Moai auf einer rund 38 Meter langen Plattform. Die sonst bei derartigen Anlagen übliche monumentale Rückfront fehlt. Anders als die meisten Ahu-Anlagen der Osterinsel befindet sich Akivi nicht direkt an der Küste, sondern rund zwei Kilometer von der Gezeitenlinie entfernt in Landesinneren. Anders als bei den üblichen Ahu-Anlagen stehen die Moai auch nicht mit dem Rücken zum Meer, sondern schauen direkt auf den Pazifischen Ozean. Diese Tatsache ist eigentlich ein Widerspruch, denn die sonst vom Meer abgewandten Moai sollten die jeweilige Siedlungsgemeinschaft vor Unheil schützen deren Gefahren von der Insel kommen und nicht vom Meer.

Die Tatsache, dass die Akivi-Moai aufs Meer schauen erklären die Rapanui mit einer Legende um den Gründerkönig Hotu Matu’a. Die sieben Moai repräsentieren der Legende nach die sieben Kundschafter, die einst die Osterinsel für ihren König Hotu Matu’a erkundet haben. Die Blicke der Moai richten sich Richtung Westen zum Herkunftsland der ersten Siedler, "Hiva".

sieben Kundschafter entdecken die Osterinsel für ihren König Hotu Matu'a

Archäologen finden eine andere Erklärung und meinen, die Ausrichtung der Anlage hätte einerseits astronomische Gründe, andererseits würden die Moai lediglich auf den Ort geschaut haben, der einst auf dem großzügigen Areal vor der Anlage errichtet war. Leider wurde das Areal Anfang des 20. Jahrhunderts von den Paenga-Fundamentsteinen für Weide- oder Anbauflächen freigeräumt. Entweder durch die zwischen 1896 bis 1952 ansässige Schafranch oder durch die Inselbewohner, die in dieser Zeit in einem Reservat um Hanga Roa zentriert waren. Wie groß die Siedlung vor der Ahu-Anlage Akivi einst war, lässt sich heute deshalb nicht mehr rekonstruieren. Die Siedlung soll aber bedeutend gewesen sein.

Restauration 1960:

William Mulloy 1960 vor der restaurierten Ahu-Anlage AkiviOb die Anlage einst so ausgesehen hat, wie sie sich den heutigen Touristen zeigt ist fraglich. Die völlig zerstörte Anlage wurde 1960 von dem US-amerikanischen Archäologen William Mulloy und seinem chilenischen Kollegen Gonzalo Figueroa als Pilotprojekt wieder Instand gesetzt. Dabei haben die Archäologen versucht, die traditionellen Bauweisen der alten Osterinsel-Kultur zu beachten und einzusetzen. Und doch haben sich die Archäologen nicht an die Originalversion der Anlage gehalten. Die Ahu-Anlage Akivi ist die einzige Anlage auf der ganzen Osterinsel, deren Rampe mit Steinen errichtet ist, die nicht von der Osterinsel stammen. Bei diesen Steinen handelt es sich um Ballaststeine, die Schiffe im 19. Jahrhundert im Hafen von Hanga Roa ausgeladen und auf der Insel zurückgelassen haben.

Die erfolgreiche Restaurierung der Anlage führte 1966 zu einem Antrag der Abteilung für Museen und Denkmäler der UNESCO durch die Republik Chile auf eine allgemeine Untersuchung der Denkmäler der Insel und auf die Ausarbeitung eines Plans, aus dem ein langfristiges Programm zur archäologischen Restaurierung bestimmter Ahu-Anlagen vorgeschlagen wurde. Aufgrund dieses Antrages wurden später neun weitere Anlagen restauriert, beginnend mit der Ahu-Anlage Tahai im Zentrum von Hanga Roa zwischen 1968 und 1970.

Hinweise auf ein Sonnenobservatorium:

Die Ahu-Anlage Akivi ist eine von nur acht Ahu-Anlagen die in WEST / OST Richtung ausgerichtet sind. Wenn die Sonne direkt im Rücken der Moai aufgeht, bzw. die Moai in direkter Linie den Sonnenuntergang im Westen sehen können, dann sind im Frühjahr und im Herbst sowohl die Tage als auch die Nächte gleich lang. Die Tag- und Nachtgleiche wurde nach Mulloys Meinung von der 700 Meter entfernten und 1960 ebenfalls restaurierten Anlage Vai Teka über eine imaginäre Verbindungslinie gemessen. Unter den Wissenschaftlern Edmundo Edwards und dem Astronom Juan Belmonte besteht kein Zweifel, dass diese Anlage nach den Sternen (Plejaden und dem Orion-Gürtel) ausgerichtet wurde und nicht nach Sonne und Mond, wie Mulloy oder auch William Liller meinten.

Ahu Tepeu:

Nach dem Besuch der Ahu-Anlage Akivi bietet sich noch der Besuch der Ahu-Ruine Tepeu an. Diese monumentale Anlage befindet sich rund 2,5 Kilometer in westlicher Richtung, direkt an der Küste und ist über eine ausgebaute Straße leicht zu erreichen. Tepeu war einst eine sehr bedeutende Anlage mit großen Paenga-Versammlungshütten dessen Fundamentsteine heute noch zu besichtigen sind. Außerdem befinden sich auf dem Areal vor der Anlage unzählige Manavi Steingärten. Imposant allerdings ist die mächtige Rückfront, die nach den archäologischen Untersuchungen durch das Thor Heyerdahl Team 1955 leider teilweise eingestürzt ist.

Ahu Tepeu, wie sie einst ausgesehen haben mag.

Ahu Tepeu, wie sie einst ausgesehen haben mag

Höhlen und die ehemalige Lepra-Station:

Auf den Weg zwischen Ahu-Akivi und Ahu Tepeu finden Sie die Hinweisschilder zu einigen sehenswerten Höhlen. Hier in dieser Region befand sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch die Lepra-Station, heute fast nur noch sichtbar durch einen angrenzenden Friedhof.

 

"Pu Takanini Mako'i" – weiterer Hinweis auf die sieben Kundschafter:

Auf Höhe der ehemaligen Lepra-Station befindet sich ein Petroglyphen-Bild mit der Bezeichnung "Pu Takanini Mako'i". Hier sind ein Boot sowie 7 Hühner (Hähne) dargestellt. Der Überlieferung nach soll dieses Bild ebenfalls auf die sieben Kundschafter deuten. Um die Lavaplatte zu finden, bedarf es allerdings eines ortskundigen Führer.

 

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